Mittwoch, 8. März 2017

Herbert Brunner 09.06.1931 - 18.02.2017



Herbert in jungen Jahren

Heute mussten wir unseren Onkel Herbert  beerdigen, der nach langer Krankheit – dem tückischen Krebs – Mitte Februar verstorben ist.
Herbert wurde in einer Zeit geboren, die vom Aufbruch und Wandel und sozialen Problemen geprägt war – der Bürgerkrieg 1934, das Aufkommen des Nationalsozialismus, dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland und schließlich der zweite Weltkrieg, in dem er aufgewachsen ist.
Nach dem Krieg hat Herbert eine Installateur-Lehre gemacht, hat seine Gesellenprüfung gemacht und weiter gelernt, um auch die Meisterprüfung zu bestehen. Helga und Herbert haben sich 1954 kennengelernt, 1959 haben sie den Bund der Ehe geschlossen - und waren bis zu seinem Tod nie getrennt. In den 1960er Jahren hat Herbert sich mit immens viel Fleiß und Ehrgeiz und Helgas Unterstützung mit einem Installationsbetrieb selbstständig gemacht.

Weihnachten bei Helgas Eltern
Die Hochzeit von Helga und Herbert
Familienausflug
Betriebsausflug
Badefreuden an der alten Donau

Herbert hat immer sehr viel und sehr hart gearbeitet und während seiner ganzen Karriere als Chef seinen eigenen Unternehmens hat sich Herbert kaum Ferien oder freie Zeit geleistet und selbst an den Wochenenden oft noch Kostenvoranschläge kalkuliert. Das seine Gesellen über Jahrzehnte beim Installateur Brunner gebleiben sind, spricht für Herbert soziale Ader und seine Qualitäten als Chef. Herbert hat sich nur im Winter mit Helga gemeinsam Schi-Urlaub gegönnt und im Sommer seiner großen Liebe gewidmet, nach Helga natürlich: seinem geliebten Sportboot der Marke Draco, das er erst durch seine Krankheit vor ein paar Jahren schweren Herzens verkaufen musste.
Viele Stunden habe ich als Beifahrerin auf einem dieser Boote, der orangefarbenen „Helga II“ verbracht, wenn Herbert auf der Donau Wasserschi gefahren ist. Frühmorgens, wenn die Donau noch spiegelglatt war, und kaum Schleppkähne unterwegs waren, oder am späten Nachmittag, wenn die anderen Hobbysportler bereits wieder zuhause waren. Später gab es dann auch noch „Helga III“, aber da war ich schon nicht mehr auf der Donau.

Freizeitspaß am 48er
Weihnachtsfeiern
Beim Heurigen Pflug
Faschingsfeste
Familie und Freunde
Braungebrannt zu meinem 30er
Eleganz bei Opas 68er
 
Erst als Herbert seinen Betrieb verkauft hat und in Pension gegangen ist, konnte er auch anderen Hobbies frönen. Mit Helga hat er eine Tanzschule besucht, und mit ihr auf vielen Bällen getanzt, sich in der Stadthalle oder anderen Veranstaltungszentren Wettbewerbe in den Weltstandardtänzen angeschaut. Die Liebe zum Reisen und zu Tanzmeisterschaften konnten Herbert und Helga beim „Blackpool Dance Festival“, dem Mekka des Gesellschaftstanzes vereinen, zu dem sie mehrmals nach Blackpool gepilgert sind.
Eine andere große Liebe war das Reisen und Herbert und Helga haben sich fast die ganze Welt angeschaut und haben mehrmals alle Kontinente bereist. Vor allem Europa, aber auch Asien, Amerika, Nordafrika und Australien wurden mit Club 50 erkundet. Auf jeder dieser Reisen hat Herbert interessante Reisetagebücher verfasst.
Ein glückliches Paar
Im Tuk Tuk in Hua Hin...
... und gut beschirmt in Seibersdorf...
... und auf der Helga III in Altenwörth.
Helga und Herbert: immer ein schönes, elegantes Paar
Ein aufmerksamer Zuhörer
Im Gumpendorfer Stüberl
 
Viele Wanderungen  haben Helga und Herbert unternommen, bei Wind und Wetter waren sie in der Natur – zu ihren geliebten Ausflugsgebieten gehörten vor allem der Riederberg, früher auch das Eiserne Tor im Wienerwald und die Gegend rund um Hagenbrunn. Nach dem Verkauf der „Helga III“ waren Herbert und Helga Stammgast im Polizeisportbad an der alten Donau.
 Auch gefeiert hat Herbert immer gerne und das Haus mit der großen Garage hat auch reichlich Platz dafür geboten. Berühmt-berüchtigte Faschingsparties mit der gesamten Familie und Freunden aus der Tanzschule wurden ebenso feuchtfröhlich gefeiert, wie im Sommer leckere Grillnachmittage mit dem engeren Kern aus Familie und Freunden.
 Unvergessen sind auch die traditionellen Familien-Weihnachtsfeste, die am Samstag vor dem Heiligen Abend im Kreise der Familie zelebriert wurden. Über die Jahre wurde dieser Kreis immer kleiner, aber trotz Herberts Krankheit haben wir auch Weihnachten 2016 noch zusammen einen schönen und festlichen Nachmittag zusammen verbracht.
Das Christkind kommt
Noch ein Famlienfest
Lebenslustig beim Bierigen
Geliebte Molly
Nach dem Gumpendorfer Stüberl...
... wird im Wind & Mills weitergefeiert
Herbert als Milchaufschäumer
In Bratislava
Wir haben so oft gemeinsam gefeiert
Grillfest im Garten

Herbert war immer ein großzügiger  und eloquenter Gastgeber, der uns mit Geschichten aus seine Kindheit und Jugend, und von den vielen Reisen gut unterhalten hat, der aber immer auch aufmerksam seinen Gästen zugehört hat. Immer ein guter und belesener Gesprächspartner, der an Politik, Wirtschaft und vor allem auch an Geschichte sehr interessiert war. Dabei ist die Familie nie zu kurz gekommen, und er hat sich sehr um seine Mutter und später auch um meine Großeltern gekümmert. Vom Einkauf bis zu Besuchen, gemeinsam Essen gehen oder auch Urlaub in der Steiermark war Herbert immer für alle da.

Als Gäste bei meinem 50er
Eine weitere Feier bei Lilly
Beim Auspacken der Geschenke
Die Ära des Alt Wien hat begonnen
Am Riederberg
Immer eine schöne Feier: Weihnachten
Spaß mit einem kleinen Kater
Weinverkostung in Weißenkirchen
Oktoberfest im Alt Wien
Silvester auf der MS Kaiserin Elisabeth
So viele schöne Erinnerungen an das Alt Wien
und die gemeinsamen Feiern
Weihnachten 2016 - unser letztes
gemeinsames Familienfest

Und obwohl Herbert immer sehr gesund gelebt hat – er hat nie geraucht und kaum getrunken – und sehr sportlich war  (Schilaufen und Wasserschi-Fahren, Wandern, Schwimmen und bis in hohe Alter Gymnastik), ist er im Sommer 2012 an Krebs erkrankt. Trotz Operationen und unzähliger Chemo-Therapien, trotz guten Befunden zwischendurch und seinem unbändigen Lebenswillen musste Helga am 18. Februar von Herbert Abschied nehmen.

Ein Prost für die Ewigkeit - Herbert,
wir werden Dich nie vergessen